Die Arbeit mit Menschen mit akuten oder frühen traumatischen Erlebnissen ist seit langem ein Schwerpunkt meiner therapeutischen Arbeit.

Traumatische Erfahrungen können das Leben eines Menschen langfristig beeinflussen. Dazu gehören Schicksalsschläge, Unfälle, Gewalterfahrungen; diese Erfahrungen können akut erlebt worden sein; oder lange zurückliegen. Und oft werden sie nicht bewusst erinnert.

Immer aber hinterlassen sie Spuren tiefer Verletzungen, denen man nicht mehr begegnen möchte. So werden die Erinnerungen ganz tief vergraben, in der Hoffnung, dass sie nie mehr auftauchen werden.

Diese versteckten Erinnerungen und Ängste beeinflussen das Leben. Menschen erleben schwierige Zeiten, beschreiben belastende körperliche oder seelische Störungen im Alltag. Oft wissen sie zunächst nicht, dass es sich um alte Reize handelt, die wirken, als wären sie aktuell, also um eine Posttraumatische Belastungsstörung. Für den Betroffenen ist es schwierig oder gar nicht möglich, einen Zusammenhang zwischen wiederkehrenden belastenden Bildern und Empfindungen und einem lange zurückliegenden Traumaerleben herzustellen.

Hier setzt die therapeutische Begleitung an. Zunächst ist es wichtig, selber immer wieder den Abstand zum Erlebten herstellen zu können, sich nicht von belastenden Bildern überfluten lassen zu müssen.

Der nächste Schritt ist dann das konkrete Anschauen des Ereignisses, um es Schritt für Schritt als ein vergangenes Erleben klar zu sehen und zu verstehen, und in einem wichtigen letzten Schritt anzunehmen als einen schmerzhaften Teil des Lebens, der heute nicht mehr störend wirken muss.